DKR 2021

Deutsche Kodierrichtlinien

DKR 2021

1905lOffene Wunden/Verletzungen
Für jede Körperregion steht im Kapitel XIX ein Abschnitt für offene Wunden zur Verfügung. Hier sind auch Kodes aufgeführt, mit denen offene Wunden verschlüsselt werden, die mit einer Fraktur oder einer Luxation in Verbindung stehen oder bei denen durch die Haut in Körper­höhlen eingedrungen wurde (d.h. intrakranielle Wunden, intrathorakale Wunden und intra­abdominale Wunden). Die offene Wunde ist in diesen Fällen zusätzlich zur Verletzung (z.B. der Fraktur) zu kodieren, s.a. DKR 1903 Fraktur und Luxation (Seite 139). Offene Verletzungen mit Gefäß-, Nerven- und Sehnen­beteiligung Liegt eine Verletzung mit Gefäßschaden vor, hängt die Reihenfolge der Kodes davon ab, ob der Verlust der betroffenen Gliedmaße droht. Ist dies der Fall, so ist bei einer Verletzung mit Schädigung von Arterie und Nerv - zuerst die arterielle Verletzung, - danach die Verletzung des Nervs, - danach ggf. eine Verletzung der Sehnen, - schließlich die Fleischwunde anzugeben. In Fällen, bei denen trotz einer Nerven- und Arterienschädigung der Verlust von Gliedmaßen unwahr­scheinlich ist, ist die Reihenfolge der Kodierung je nach der Schwere der jeweiligen Schäden festzulegen. Offene intrakranielle/intrathorakale/intraabdominelle Verletzung Wenn eine offene intrakranielle/intrathorakale/intraabdominelle Verletzung vorliegt, ist zuerst der Kode für die intrakranielle/intrathorakale/intraabdominelle Verletzung anzugeben, gefolgt vom Kode für die offene Wunde. Offene Fraktur mit intrakranieller/intrathorakaler/intraabdomineller Verletzung Wo eine offene Schädelfraktur verbunden mit einer intrakraniellen Verletzung/offene Fraktur des Rumpfes zusammen mit einer intrathorakalen/intraabdominellen Verletzung vorliegt, ist - ein Kode für die intrakranielle/intrakavitäre Verletzung anzugeben, - einer der folgenden Kodes S01.83! Offene Wunde (jeder Teil des Kopfes) mit Verbindung zu einer intrakraniellen Verletzung S21.83! Offene Wunde (jeder Teil des Thorax) mit Verbindung zu einer intrathorakalen Verletzung oder S31.83! Offene Wunde (jeder Teil des Abdomens, der Lumbosakralgegend und des Beckens) mit Verbindung zu einer intraabdominalen Verletzung - die Kodes für die Fraktur und - ein Kode für den Schweregrad des Weichteilschadens der offenen Fraktur aus S01.87!–S01.89!, S21.87!–S21.89! oder S31.87!–S31.89!. Komplikationen offener Wunden Die Kodierung von Komplikationen offener Wunden ist davon abhängig, ob die Komplikation wie z.B. eine Infektion mit einem spezifischen Kode näher bezeichnet werden kann. Ist die Kodierung mit einer spezifischen Schlüsselnummer der ICD-10-GM möglich, so ist zuerst der spezifische Kode für die Komplikation (z.B. Infektion wie Erysipel, Phlegmone oder Sepsis etc.) gefolgt von dem Kode für die offene Wunde anzugeben. Ist eine spezifische Verschlüsselung der Komplikation einer offenen Wunde nicht möglich, ist der Kode für die offene Wunde anzugeben, gefolgt von einem Kode aus T89.0- Komplikationen einer offenen Wunde.